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Jost aus Soest schreibt über Firlitanz, Geschichte, Kumpaney, Mittelalter, Soest:
Soester in Pskow (Russland) - Reisebericht, Teil 1
Internationaler Hansetag 2019
Samstag, 20. Juli 2019, um 20:57
Die treuen Hanseaten der Soester Kumpaney - unter ihnen viele Firlitänzer - machten sich 2019 auf den langen Weg ins ferne Russland.
Intro - DO - FR - SA - SO - MO - DI - Epilog
Es war eine ganz besondere Reise, denn genau vor 10 Jahren fanden die Soester in Weliki Nowgorod hanseatische Freunde, die sie endlich wieder besuchten wollten. Daher blieben sie auch eine Woche.
Hier die zahlreichen Erlebnisse der Soester Reisegruppe (Intro & DO):
Intro: Einführung und Anreise
Hallo, wir sind Polly (links) und Gerry, von Beruf Reisebegleiter von Simone & Jost. Alleine trauen sich die beiden nämlich nur ganz selten raus aus Soest...
"Wuff. Ich bin Gerry, der Hütehund."
"Ich kümmere mich um die ganze Herde!"
"Mäh. Und ich bin Polly, das Bergschaf."
"Ich mag Klettern, Wiesen und bin total niedlich!"
Wir haben mal geschaut, wo unsere Leute hinreisen wollen. Pskow liegt von uns aus gesehen gut 200 Kilometer vor Sankt Petersburg. Puh, das ist aber ganz schön weit! Zu Fuß wären das ja über 1600 Kilometer!
"Wuff. Für die Strecke brauche ich also 1600 Würstchen!"
Anreise
Neee, dann fliegen wir doch besser! Also ab zur Stadthalle und von dort starten wir am Mittwoch, den 26.06.2019, um 11:00 mit dem Kleinbus zum Flughafen Dortmund. Wir haben uns übrigens in den Koffern von Simone & Jost versteckt. ;-)
"Mäh. Hi hi..."
"Wuff. Pssst, sonst bemerken sie uns noch!"
Der Flieger geht nach Riga, wo ein weiterer Kleinbus aus Pskow auf uns wartet. Der Transfer zum Zielort dauert ziemlich lang, da man durch Lettland, Estland und Russland fahren muss.
"Mäh. Dann reisen wir ja heute durch 4 verschiedene Länder!"
Gegen 01:30 Nachts - also nach über 6 Stunden Busfahrt inkl. Grenzkontrollen - kommt die Gruppe erschöpft aber glücklich im Hotel Dvor Pozdnoeva (Двор Подзноева) in Pskow an. Aber für uns war das gar nicht so anstrengend - wir konnten ja die ganze Zeit in den Koffern schlafen! :-D
"Wuff. Und Würstchen essen!"
Donnerstag: Eröffnung des Internationalen Hansetags
Diese Nacht war relativ kurz: Morgens um 09:30 haben wir uns zum gemeinsamen Frühstück verabredet. Es gibt nicht nur die üblichen kontinentalen Leckereien, sondern auch viele russische Gerichte, die sehr schmackhaft und deftig sind.
"Wuff. Lass uns direkt in die Küche gehen!"
"Mäh. Oh ja! Mhhh, lecker Paprika und Tomaten und ..."
Gegen 10:00 lernen wir unsere "Volontäre" kennen: Vier vom Hansebüro vermittelte Studentinnen, welche uns mit Rat und Tat zur Seite stehen werden - und mit Übersetzungen! Die hohe Zahl ergibt sich wohl daher, dass wir ja einerseits zwei Kulturgruppen sind ("Kumpaney" und "Firlitanz") und andererseits auch Soest offiziell vertreten ("Delegation").
Der Donnerstag beim Internationalen Hansetag steht immer ganz im Zeichen der "Organisation": Man muss sich im Hansebüro anmelden (wo jeder alle wichtigen Unterlagen bekommt, wie z.B. Einladungen zu den Hauptveranstaltungen), ggf. bei der Pressestelle akkreditieren, Geld wechseln, im Supermarkt Wasser kaufen, ... und natürlich die Veranstaltungsfläche kennenlernen.
"Wuff. Wo ist der nächste Metzger?"
"Mäh. Und wo die saftigste Wiese?"
Natürlich sind wir mit unseren Soest-Schals unterwegs, so dass jeder gleich erkennt, wo wir herkommen. So gibt es schon vor dem offiziellen Veranstaltungsbeginn zahlreiche freundliche Begegnungen mit anderen Hanseaten.
"Mäh. Es regnet." :'-(
"Wuff. Die Soester haben trotzdem ihren Spaß!"
Einige Begegnungen sind allerdings eher von außerirdischer Art...
Um 15:00 beginnt die Eröffnungsveranstaltung, also fliehen wir schnell und gehen weiter zum wunderschönen Pskower Kreml.
Eröffnung des 39. Internationalen Hansetags
"Mäh. Ist der Kreml nicht in Moskau?"
"Wuff. 'Kreml' ist nur der russische Ausdruck für 'Zitadelle'."
Im Innenraum des Kremls, umgeben von mächtigen Steinmauern, ist eine riesige Bühne aufgebaut. Wegen des Regens ziehen sich die meisten Besucher die farbigen Regencapes über.
Auch hier lernt man natürlich viele nette Leute kennen, trifft aber auch alte Bekannte wieder. So z.B. den 73-jährigen Hans Potratz aus Lübeck, der zu (fast) jedem Hansetag mit dem Rad angereist kommt. Ebenso wie wir macht er rein privat (also ohne jeden Zuschuss) kostenlos Werbung für seine Stadt.
"Wuff. Das wäre mir aber zu weit!"
"Mäh. Satteltasche?" ;-)
Die Eröffnungsveranstaltung ist großartig: Mit sehr viel Musik und Tanz (und natürlich einigen Reden) startet der Internationale Hansetag in Pskow sehr schwungvoll! Und zum Glück hört der Regen auch rechtzeitig auf!
Gänsehaut pur spätestens beim Finale:
Begeistert, etwas müde, und ziemlich hungrig kehren wir dann zusammen mit den zwei verbliebenen Volontären in das urige Lokal Staraya Krepost (Старая Крепость) ein, was sich auf der Stadtmauer befindet. Die Speisen sind übrigens gut (wenn auch überraschend fad) und sehr günstig.
"Mäh. Klettern! Das mag ich!"
"Wuff. Polly, sei vorsichtig!"
"Mhhh, lecker Würstchen..."
Schließlich kehren wir satt und zufrieden in unser schönes Hotel zurück. An der Bar genehmigen wir uns noch einen Absacker, bis dann nach und nach alle in ihre Zimmer zur wohlverdienten Bettruhe verschwinden. Endlich ausschlafen!
"Wuff. Wird aber auch Zeit!"
"Mäh. Und was machen wir jetzt?"
Freitag: Eröffnung des Hansemarkts
Hier geht es weiter: Reisebericht, Teil 2.